Ayurvedische Diagnose – Ursachen finden

Die ayurvedische Diagnose – Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie

Die Ayurveda Heilkunde erklärt verschiedene Methoden zur Diagnose von Krankheiten. Diese erfordern keine Hightech oder überlegene Technologie, sondern in erster Line die fünf Sinne des Therapeuten und die daraus resultierenden Beurteilungen und medizinischen Erfahrungen.

Die ayurvedische Pulsdiagnose ist sicherlich eine der wichtigsten Diagnoseverfahren, aber bei weitem nicht die einzige. Therapeuten, die sich nur auf die Pulsdiagnose verlassen, begehen laut den ayurvedischen Schriften einen ärztlichen Kunstfehler, der sich negativ auf eine erfolgreiche Therapie und auf die mögliche Heilung des Patienten auswirken kann. Auch daran können Sie schnell erkennen, ob Sie es mit einem fundierten Ayurveda-Therapeuten zu tun haben oder nicht.

Die grundlegendsten Methoden sind:

  1. Trividha Pariksha (Untersuchung der Krankheit und des Patienten)
      • Darshan – visuelle Beurteilung
      • Sparshan – Beurteilung durch Berührung
      • Prashna – Anamnesegespräch mit dem Patienten
  2. Ashtavidha Pariksha (Die achtfache Untersuchung)
  3. Dashavidha Pariksha (Die 10 Zusatz-Untersuchungen zur Feinabstimmung)

Die achtfache Untersuchung (Ashta Vidha Pariksha)

  1. Nadi-Pariksha: die Pulsdiagnose. Der Puls kann an verschiedenen Stellen unseres Körpers gefühlt werden. Er ist der eigentliche Spiegel unserer inneren Umgebung und unseres Gesundheitszustandes. Er äußert sich als drei feinere Schwingungen in einem rhythmischen Muster, die an der Unterseite des Daumens (Handfläche) an der Radialarterie zu spüren sind. Erfahrene Ärzte können daraus viele wertvolle Informationen ableiten und körperliche, geistige und emotionale Ungleichgewichte genau diagnostizieren.
  2. Mala-Pariksha: die Untersuchung des Stuhls beinhaltet Qualität, Quantität, Farbe, Aussehen, aber auch die Regelmäßigkeit, Häufigkeit des Stuhlgangs etc.
  3. Mootra-Pariksha: die Untersuchung des Urins: Es geht darum, die Qualität, Quantität und Beschaffenheit des Urins zu beurteilen. Diese Informationen tragen zur Beurteilung des Stoffwechsel, der Verdauungsorgane (Leber, Darm, Bauchspeicheldrüse, Galle und der daraus resultierenden Toxine, die den Organismus belasten können.
  1. Shabda-Pariksha: die Bewertung der Stimme. Die Art und Weise, wie eine Person spricht, aber auch wie sich seine Stimme anhört geben viele Informationen über den Zustand des Patienten.
  2. Sparsha-Pariksha: die Beurteilung durch Berührung. Das Berühren der Haut, das Abtasten von Lymphknoten, Gewebe und Organen gibt wichtige Hinweise auf das Funktionieren der Organe und dem Zustand der Gewebe, z.B. über Blockaden, Ama, Doshas und Zustand der Marmapunkte.
  3. Jivha-Pariksha: die Bewertung der Zunge, jeder Teil der Zunge ist einem Organ zugeordnet. Der Belag auf der Zunge weist auf Toxine in einer Region hin. Beulen, Farbe, Linien und Grate sind bemerkenswerte Indikatoren für Ungleichgewichte.
  4. Druka-Pariksha: die Untersuchung der Augen, Größe, Form und Kontur des Auges, Ringe um die Sklera oder Flecken auf verschiedenen Teilen des Auges geben Aufschluss über Belastungen bestimmter Organe, z. B. Leber, Darm etc.
  5. Aakruti-Pariksha: die Untersuchung des körperlichen Erscheinungsbildes: Bei dieser Methode werden die Statur und die Körpermasse einer Person untersucht. Hautfarbe, Körperbau, Statur, Körperkraft, Größe und Gewicht.

Dhashavidha Pariksha

Dabei werden zehn verschiedene Facetten beurteilt, die dem Therapeuten bei der Feinabstimmung von Diagnose und Behandlung helfen.

  1. Dooshya – Der tatsächliche Sitz der Krankheitspathogenese im Körper.
  2. Desh – Die geogrophische Region (Dosha-Dominanz), in der sich die Krankheit manifestiert hat.
  3. Bala – Die Fähigkeit des Erkrankten und die Stärken der aktuellen Doshas.
  4. Kala – Der jahreszeitliche Abschnitt, in dem die Krankheitspathologie begonnen hat.
  5. Anala – Die Verdauungskraft oder der Agni-Status bei der Krankheit.
  6. Prakruti – Die physische doshische Konstitution der Krankheit.
  7. Vaya – Die Altersgruppe, zu der die Krankheit gehört.
  8. Satwa – Der psychologische Status des Patienten entscheidet über die Qualitäten einer Person als Patient.
  9. Satmya – Eine Reihe von Ernährungsgewohnheiten, an die sich eine Person über einen bestimmten Zeitraum hinweg gewöhnt hat.
  10. Ahara – Beurteilung der Ernährungsgewohnheiten des Patienten.

Ein guter ayurvedischer Therapeut versucht möglichst viele der o. g. Diagnosetechniken in seiner Praxis umzusetzen, um sich ein umfassendes Bild vom Patienten machen zu können. Wobei die tagtägliche medizinische Praxis und Erfahrung des Therapeuten sicherlich eine entscheidende Rolle dabei spielen, welche Diagnosetechniken bei welchem Patienten individuell festgelegt werden.

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Traditionelle Ayurveda Heilkunde in Bayern
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